Linux und Open-Source wird immer wichtiger für den Mittelstand

Die Open-Source-Community bewegt sich aus der Nische heraus - und feilt an funktionalen und kostengünstigen Lösungen. Diese sollen gebündelt und mit wenig Aufwand auch kleineren Unternehmen zugänglich gemacht werden.

Im Linux-Park während der diesjährigen CeBIT erlebte das Buzzword „Virtualisierung“ seine Sternstunde. Zumal Distributor Red Hat bekannt gab, künftig Virtualisierungsfunktionen in seine Enterprise Linux-Plattform zu integrieren. Die technologische Basis hierfür bildet die von der Open-Source-Gemeinschaft entwickelte Xen-Technik, die ab Ende des Jahres verfügbar sein soll. Dennoch ist Virtualisierung für viele Unternehmen noch Neuland. Hersteller wie Novell umwerben ihre Klientel mit dem Kostenargument. Virtuell vernetzte Rechnerkapazitäten sollen sich rechnen, da die Hardware größerer Unternehmen nicht einmal zur Hälfte ausgelastet sei.

Der Hype um dieses Thema täuscht jedoch kaum darüber hinweg, dass mittelständische Unternehmen das Augenmerk weniger auf aufwendig vernetzte Virtualisierungstools und exzeptionelle Rechnerleistung legen, sondern vor allem auf funktionale und kostengünstige Lösungen. Und hier liegt der Pinguin ganz gut im Rennen. Nach den jüngsten Erhebungen von IDC im Februar 2006 weist das Betriebssystem Linux seit gut drei Jahren zweistellige Wachstumsraten auf und hat inzwischen mit einem Umsatzvolumen von 5,7 Milliarden Dollar einen soliden dritten Platz im Gesamtmarkt erobert. Hier greift das Kostenargument bereits: Die Marktforscher gehen davon aus, dass Windows-Server ohne Anwendungsprogramme noch in zwei Jahren doppelt so teuer sind wie ein vergleichbarer Linux-Server.

Eine Umfrage der Marktforscher von Techconsult bestätigt diesen Trend auch für die heimische IT-Szenerie. Demnach setzen derzeit immerhin fast ein Drittel der deutschen Unternehmen Linux auf dem Server und etwa acht Prozent auf dem Client als Betriebssystem ein. Vor allem High-End-Datenbank-Servern und Applikationsservern für die betriebliche Ressourcenplanung (ERP) sowie das Kundenbeziehungsmanagement (CRM) räumen die Experten große Chancen ein, aber auch Web-, File- und Printservern gewinnen Marktanteile hinzu. Einziger Wermutstropfen in diesem optimistischen Szenario: Für die Entscheider ist es gelegentlich schwierig, den umfassenden Marktüberblick zu gewinnen und die richtigen Kriterien bei der Auswahl der optimalen Lösung zu bestimmen.

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1 Kommentar zu Linux und Open-Source wird immer wichtiger für den Mittelstand

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  • Am 9. April 2006 um 11:20 von Dipl. Ing. W.Schwencke

    Vielfalt tut not
    Nachdem Novell in den 90ern durch Microsoft praktisch zum Nischenanbieter reduziert wurde ( selber Schuld: zeichenorientierte Oberfläche, IPX/SPX, Englisch und kostspieliger Support, unklares Patchmanagement – also nur für wirkliche Administratoren geschaffen; o.k. Microsoft hat da auch nachgeholfen, schwache Info zu den eigenen Schnittstellen oder gar keine, das schafft Vorteile. Zu bedenken ist, dass eben Novell und viele andere, die später abserviert wurden, Microsoft und sein DOS durch Programme unterstützt und gross gemacht haben!!! ),
    tritt Linux über das Internet in die Serverarena. Und Novell ist über die Susedistribution auch dabei. Ich wünsche der Company erkannt zu haben, dass nicht das bessere Produkt gewinnt, sondern die grössere Klappe.

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